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 Client Performanz-Optimierung mit dem Windows Performance Tool Kit

Optimierung der Client Performance mit Windows Performance Tool Kit

Gültig für: Windows XP | Server 2003 | Windows Vista | Server 2008 | Windows 7 | Windows 8 | Windows 10


In diesem Teil meiner Performanceanalyse möchte ich darauf eingehen, wie man mit dem Tool "Windows Performance Tools" das Bootverhalten detailliert analysieren kann. Sie können mit dem Tool eine Diagnose durchführen und sich das Trace anschließend in grafischer Form anzeigen lassen.

 

Windows Performance Tool Kit

 

Zunächst wird das Windows Performance Tool Kit benötigt, welches kostenlos bei Microsoft heruntergeladen werden kann (siehe Link unten).

 

Das Toolkit selbst können Sie leider nur ab Windows Vista installieren und nicht unter Windows XP.

 

Wir zeigen am Ende des Tipps, wie Sie das Tool trotzdem unter Windows XP starten können.

 

Nach der Installation können Sie auf die Tools zugreifen. Bei den meisten Tools handelt es sich um reine Kommandozeilen-Anwendungen ohne Oberfläche.

 

Systemtrace erstellen (XPerf)

Mit dem Tool XPerf können Sie einen Echtzeittrace des Systems erstellen und damit umfangreichere Informationen erhalten als z.B. mit dem Performance Monitor. Wenn Sie in der Kommandozeile Xperf eingeben, wird Ihnen ein Hilfetext mit den möglichen Befehlen angezeigt. Für viele Aufgaben ist die Analyse eines Kernel-Trace schon recht aussagekräftig.

 

Zum Erstellen eines Traces gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Sie Starten den Trace mit: Xperf -start -on DiagEasy
  • Führen Sie die Aktionen/Anwendungen aus, die Sie tracen möchten.
  • Erstellen Sie einen DUMP mit dem Befehl: Xperf –d [Dateiname] z.B.: xperf –d C:\testdump.etl
  • Öffnen Sie den Dump mit xperfview (siehe unten).

Dabei wird der Trace automatisch angehalten. Ansonsten müssen Sie den Trace mit "xperf –stop" beenden.

 

Über "xperf -providers" können Sie festlegen, welche unterschiedlichen Provider betrachtet werden sollen. Wird der Wert nicht angegeben, werden nur die Standardprovider betrachtet.

 

Mit "xperf -help <Befehl>" können Sie sich die entsprechenden Hilfetexte anzeigen lassen.

 

Tracen des Bootvorganges (xbootmgr)

Mit dem Tool xbootmgr können Sie einen Trace des Bootvorganges erstellen lassen. Wenn Sie den Befehl ohne Parameter aufrufen, wird Ihnen der entsprechende Hilfebildschirm angezeigt.

 

Um einen Bootvorgang zu tracen, geben Sie den folgenden Befehl ein:

xbootmgr -trace boot -resultPath C:\TEMP

 

Info: Wenn Sie den Befehl ausführen, werden Sie automatisch abgemeldet und ein Bootvorgang wird durchgeführt und das entsprechende Trace wird erstellt. Das Tracefile wird dann im angegebenen Verzeichnis mit dem Dateinamen *.etl erzeugt.

 

Auswerten und Anschauen der Tracedateien (xperfview)

Mit dem Tool "Performance Analyzer" (xperfview) können Sie die erzeugten Tracedateien öffnen. Starten Sie das Tool und wählen Sie aus dem Menü "Trace" -> "Open" die entsprechende Datei aus.

 

 

Im obersten Fenster sehen Sie die CPU-Auslastung (hier nur für 1 CPU). Je CPU würden Sie eine entsprechende Kurve sehen. Wenn Sie z.B. zwei CPUs haben und eine der Kurvenzüge wäre immer nur bei 0 %, dann könnte die Benutzung der CPU über MSCONFIG ausgeschaltet sein.

 

Mit der rechten Maustaste können Sie hier einen Bereich markieren und sich über das Kontextmenü (linke Maustaste) anschließend - über den Eintrag "Summery Table" - genauere Informationen anzeigen lassen.

 

 

 

Info: Dass die Prozesse hier alle nur den Namen "Idle" haben, liegt daran, dass es sich hierbei um Bilder aus der Windows 7 Beta handelt. In den endgültigen Windows Versionen haben die Prozesse die richtigen Namen.

 

Im zweiten Fenster werden die "I/O Counts" auf der Festplatte angezeigt. Bis Windows XP gibt es hier nur die Anzeige in Rot (Lesen) und Blau (Schreiben). Ab Windows Vista werden die Aktionen auch noch mit Prioritäten versehen:

 

 

Auch hier können Sie wieder die "Summery Table" aufrufen. Zusätzlich gibt es ansonsten noch "Detail Graph" wo Sie auf I/O Ebene die Einsprungspunkte des Schreib/Lese-Kopfes auf der Festplatte sehen.

 

 

Wird viel auf der Festplatte gesprungen, kann das auf eine schlechte Defragmentierung hindeuten. Ein stark fragmentiertes System könnte dann so aussehen:

 

In einem weiteren Fenster werden noch die diversen Prozesse angezeigt.

 

Für die Übersichtlichkeit wurde die Anzeige so eingestellt, dass nur die Startzeiten angezeigt werden. Standardmäßig werden auch noch die Laufzeiten der Prozesse angezeigt.

 

 

Hier können Sie sich die Prozesse anschauen, die gestartet werden. Gerade wenn im Bootprozess viele Kommandozeilen (CMD) geöffnet werden, werden viele Skripte gestartet und ausgeführt. Wenn möglich, sollten keine Skripte im Bootvorgang benutzt werden. Benutzen Sie lieber Gruppenrichtlinen oder ab Server 2008 "Group Policy Preferences".

Verschiedene Trace Aufrufe

Hier finden Sie einige Aufrufbeispiele, um einen Trace für verschiedene Situationen zu erstellen.

 

Um den Bootvorgang zu Tracen:

xbootmgr -trace boot -traceFlags BASE+CSWITCH+DRIVERS+POWER -resultPath C:\TEMP

 

Um das Herunterfahren zu protokollieren:

xbootmgr -trace shutdown -traceFlags BASE+CSWITCH+DRIVERS+POWER -resultPath C:\TEMP

 

Für Standby und Aufwachen:

xbootmgr -trace standby -traceFlags BASE+CSWITCH+DRIVERS+POWER -resultPath C:\TEMP

 

Start nach dem Ruhezustand:

xbootmgr -trace hibernate -traceFlags BASE+CSWITCH+DRIVERS+POWER -resultPath C:\TEMP

 

Die Tools unter Windows XP/2003 benutzen

Von einem Vista oder Windows Server 2008 kopieren Sie die Dateien "xperf.exe" und "perfctrl.dll" in das Zielsystem. Jetzt können Sie mit xperf.exe einen Trace erstellen.

 

Sie können jetzt xperf.exe für Windows XP (ab SP2) und Windows Server 2003 für einen Kernel-Trace benutzen.

 

Beachten

Sie, dass die Funktion "-stackwalk" nicht von Windows XP unterstützt wird. (Diese Funktion wurde erst ab Windows Vista eingeführt.)

Einschränkung: Da xperfview auf XP nicht lauffähig ist, müssen Sie die Traces vom XP-Rechner auf einem anderen System (z.B. unter Windows Vista) öffnen.

Links und Downloads

Hier finden Sie den Link zu der Software und einige weitere Links mit Informationen zum Tool. Die Dokumentation "On/Off Transition Performance Analysis of Windows Vista" von Microsoft beschreibt recht ausführlich die Benutzung des Tools und die Auswertung des Traces.

 

Windows Performance Tool (Download):

 

Hier finden Sie weitere Informationen zum Tool von Microsoft:

 

 


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